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Erneut Zusammenstöße und Schusswechsel im Norden Kosovos – KFOR setzt Schusswaffen ein

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Mai 29, 2023

Wie RT Balkan, dessen Reporter live vor Ort sind, meldet, kommt es seit einigen Stunden zu schweren Zusammenstößen zwischen der serbischen Bevölkerungsmehrheit im Norden des Kosovo einerseits und kosovarischen Polizeikräften sowie der KFOR andererseits. KFOR-Kräfte sollen dabei Schusswaffen gegen unbewaffnete Zivilisten eingesetzt haben, es gibt Verletzte.

Nach anderen Informationen waren es kosovarisch-albanische Polizeikräfte, die das Feuer auf die serbischen Zivilisten eröffnet hatten. 

Wie RT Balkan außerdem berichtet, herrscht in mehreren serbischen Gemeinden in der Region seit dem frühen Morgenstunden ein „Belagerungszustand“, darunter in der Gemeinde Zvečan, die am Freitag Schauplatz eines Versuchs der kosovarischen Polizei, die Gemeindeverwaltung zu erstürmen, war. 

Anlass der Zusammenstöße heute ist offensichtlich ein erneuter Versuch, die Gemeindeverwaltung von Zvečan unter kosovarische Kontrolle zu bringen. An ihr beteiligen sich dieses Mal nach Meldungen der serbischen Seite neben den kosovarisch-albanischen Polizeikräften auch bewaffnete Kräfte der KFOR. Auf Videos ist zu erkennen, dass es den Stürmenden gelungen ist, die serbischen Verteidiger von dem Vorplatz des Rathauses mehrere Dutzend Meter zurückzudrängen. Die Kontrolle über den unmittelbaren Vorplatz halten nun Polizeikräfte, die mit Schildern und Gummiknüppeln ausgerüstet sind.

Gegen 16:30 Uhr kam es zu einem heftigen Konflikt zwischen KFOR-Mitgliedern und Serben, die vor dem Spezialfahrzeug der KFOR saßen und sie nicht aussteigen ließen. Explosionen hallen durch die Stadt. 

Ebenso betroffen von der Eskalation sind am Montag die serbischen Gemeinden Zubin Potok und Leposavić. 

Russlands Außenminister Sergei Lawrow hatte erst am Montagmorgen vor einer Eskalation im Kosovo gewarnt. 

„In der Mitte Europas bahnt sich eine große Explosion an. Genau an dem Ort, an dem die NATO 1999 eine Aggression gegen Jugoslawien durchführte, die gegen jeden denkbaren Grundsatz der Schlussakte von Helsinki und der OSZE-Dokumente verstieß. Die Situation ist besorgniserregend, aber der Westen hat einen Kurs der totalen Unterwerfung all jener eingeschlagen, die in irgendeiner Weise ihre eigene Meinung äußern“, wird Lawrow von RIA Nowosti zitiert.

Der serbische Verteidigungsminister Miloš Vucevic erklärte am Vortag, die Spannungen im Kosovo hätten einen Höchststand erreicht und könnten zu einem bewaffneten Konflikt eskalieren. Aufgrund der eskalierenden Spannungen halten serbische Armeeeinheiten weiterhin Stellungen in der Nähe der Verwaltungsgrenze von Kosovo besetzt.

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