Nach Angaben des ukrainischen Energieversorgers Ukrenergo sind durch die jüngsten russischen Raketenangriffe mehrere Wärme- und Wasserkraftwerke beschädigt worden. Wie der Konzernchef Wladimir Kudrizki am Freitagabend im Fernsehen sagte, sei die Lage im Gebiet Charkow besonders schwierig. Auch im Gebiet Chmelnizki und in Odessa werde an einer Stabilisierung der Lage gearbeitet. Durch den massiven Angriff seien die Pläne zur Wiederherstellung der ukrainischen Stromversorgung zurückgeworfen worden. Es sei aber erneut keine Katastrophe passiert.
Wegen der Instabilität im ukrainischen Stromnetz musste am AKW Chmelnizki ein Reaktorblock abgeschaltet werden. In den Kernkraftwerken Rowne und Südukraine wurde die Produktion gedrosselt.
Präsident Wladimir Selenski verurteilte den Angriff vom Freitag als Terror. In einer Videobotschaft berichtete er aber seinen Landsleuten, wie viel Unterstützung die Ukraine bei seiner Reise nach London, Paris und Brüssel in dieser Woche erfahren habe.
Drohnenangriffe im Gebiet und der Stadt Kiew
Verschiedene Telegram-Kanäle melden russische Drohnenangriffe im Gebiet Kiew, so etwa im Bezirk Wyschgorod, und das Erscheinen einer weiteren Gruppe von „Geran“-Drohnen in der Region.
In Kiew selbst soll eine „Geran“-Drohne eingeschlagen sein und einen Brand verursacht haben.
Russischer Drohnenangriff auf Brücke im Gebiet von Odessa?
Verschiedene Telegram-Kanäle verbreiten die Aufnahmen eines angeblichen russischen Angriffs auf eine Brücke in der Ortschaft Satoka, Gebiet Odessa. Der Ort liegt südwestlich von Odessa direkt am Schwarzen Meer. Bei der Brücke handelt es sich offenbar um eine schmale, aber kombinierte Eisenbahn- und Straßenbrücke, die zwei Landzungen an der Mündung des Dnjestr verbindet.
Demnach hätte die russische Armee mit einer ferngesteuerten Wasserdrohne die Eisenbahn-/Straßenbrücke beschädigt oder sogar zerstört.