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Kriegsgebiet

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Blackout in Ludwigsburg – Zwei Stromausfälle kurz hintereinander

Die deutsche Wirtschaft rutscht immer tiefer in die Krise. Unter dem Druck dramatisch steigender Energiekosten und anderer ungünstiger Rahmenbedingungen sind allein in diesem Jahr tausende Unternehmen insolvent gegangen. Wir fassen in diesem Ticker die wichtigsten Entwicklungen und Neuigkeiten zusammen.

Im baden-württembergischen Ludwigsburg ist zwei Mal kurz hintereinander der Strom ausgefallen. Nach Auskunft eines Polizeisprechers vom Mittwoch begann der erste Stromausfall am Dienstagnachmittag gegen 17:30 Uhr und dauerte etwas mehr als zwei Stunden. Die Ursache hierfür war noch unklar. Der zweite Stromausfall folgte am Mittwochmorgen und dauerte von 4:10 Uhr bis 6:30 Uhr.

Grund war laut dem Polizeisprecher vermutlich ein Defekt in einer Trafostation. Die beiden Stromausfälle betrafen den Ludwigsburger Stadtteil Oßweil. Dort leben laut Homepage der Stadt rund 10.800 Menschen. Wie viele Haushalte tatsächlich betroffen waren, war dem Polizeisprecher nicht bekannt.

Betriebliche Zahlungsausfälle in Deutschland gehen durch die Decke

Laut eines Berichts des Handelsblatts am Dienstag sind die deutschen Warenkreditversicherer dazu gezwungen, für deutlich mehr Zahlungsausfälle in Deutschland einzuspringen. Im Jahr 2022 schossen die Schadenzahlungen in der Warenkredit- und der Kautionsversicherung um fast 50 Prozent auf 697 Millionen Euro in die Höhe, wie der Branchenverband Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GdV) am Dienstag mitteilte.

Thomas Langen, der Vorsitzende der Kommission Kreditversicherung, betonte mit Blick auf die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs, der durch die Geldmengenausweitung der EZB initiierten Inflation und die Folgen der „Corona-Krise“:

„Wir spüren die toxischen Effekte gleichzeitiger Krisen.“

„In Teilen der Wirtschaft deutet sich ein regelrechter Überlebenskampf entlang der Lieferketten an.“

Bargeld abschaffen? Kritik von deutschen Politikern zum EU-Gesetzespaket

In allen EU-Ländern sollen Barzahlungen über 10.000 Euro künftig verboten werden. Das ist einer der Punkte des Gesetzespakets gegen Geldwäsche und Terror-Finanzierung, auf das sich die EU-Minister verständigt haben. Deutschland enthielt sich bei Teilen des von der EU-Kommission vorgeschlagenen Pakets.

Aussagen von Bundesinnenministerin Nancy Faeser, dass eine Bargeldobergrenze helfen würde, die organisierte Kriminalität zu bekämpfen, sorgten für Kritik. So sagte etwa Bunndesfinanzminister Christian Lindner: „Deutschland kann einer Obergrenze für die Barzahlung nicht zustimmen“.

US-Inflation verlangsamt, dennoch weitere Zinsanhebung erwartet

Die neuen Inflationsdaten aus den USA zeigen, dass sich dort der Preisanstieg verlangsamt. Im Vergleich zum Vormonat sind die Preise der Kerninflation nur noch um 0,2 Prozent gestiegen. Das ändert zwar nichts an den deutlichen Erhöhungen seit Jahresbeginn, zeigt aber, dass die beginnende Rezession inzwischen der Inflation entgegenwirkt.

Dennoch wird damit gerechnet, dass die US-Notenbank Fed den Zinssatz auf ihrer morgigen Sitzung weiter erhöhen wird; die Schätzungen schwanken zwischen 0,25 und 0,5 Prozent, weil der von der Fed angestrebte Zielwert der Inflation immer noch weit tiefer liegt. In der Folge wird auch die EZB eine weitere Zinserhöhung vornehmen müssen.

Die Verlangsamung der Inflation in den USA besagt leider wenig für Europa, da die Steigerung der Energiekosten, die die europäische Inflation vor allem antreibt, in den USA so nicht stattfindet. Was aber auf beiden Seiten des Atlantiks bemerkbar sein wird, ist die bremsende Wirkung, die steigende Zinsen auf das Wirtschaftswachstum entfalten. Der deutsche Wohnungsbau ist infolge von steigenden Materialkosten und steigenden Kreditzinsen schon fast zum Stillstand gekommen.

Und während in den USA die Rezession mit gewaltigen Subventionen bekämpft wird, die zudem europäische Unternehmen dorthin locken, werden in Europa bereits enorme Mittel benötigt, um die Folgen der gestiegenen Energiepreise abzufangen.

Die bisherige Welle von Zinserhöhungen ist die stärkste seit vierzig Jahren.

  • Vermögensverwalter Blackrock warnt vor beispielloser Rezession

    Laut dem US-amerikanischen Vermögenverwalter BlackRock steht die Weltwirtschaft vor einer nie dagewesenen Rezession, wie unter anderem der Business-Insider berichtet.  Ein Team von Blackrock-Experten unter der Leitung von Vizepräsident Philipp Hildebrand konstatiert diese neue Form der Wirtschaftskrise in einem Bericht mit dem Titel „2023 Global Outlook„.

    Dort wird unter anderem problematisiert, dass die Zentralbanken die Kreditkosten deutlich angehoben haben, um die Inflation in den Griff zu bekommen. Neu sei nach dieser Lesart, dass die politischen Entscheidungsträger nicht mehr in der Lage sein werden, die Märkte vor enormen Turbulenzen bis hin zum Kollaps zu bewahren, wie sie es seit der Finanzkrise 2007/08 immer wieder getan haben. Konkret heißt es in dem Bericht:

    „Eine Rezession wird vorausgesagt, da die Zentralbanken versuchen, die Inflation zu zügeln. Das ist das genaue Gegenteil der vergangenen Rezessionen. […] Anders als von den Anlegern erwartet, werden die Zentralbanken nicht zu Hilfe eilen, wenn sich das Wachstum in diesem neuen System verlangsamt. Die Aktienbewertungen spiegeln den bevorstehenden Schaden noch nicht wider.“

    Energieagentur warnt: EU droht im nächsten Winter 30 Milliarden Kubikmeter Gasknappheit

    Die Leiter der Internationalen Energieagentur und der Exekutive der Europäischen Union erklärten am Montag, dass die 27 EU-Staaten in diesem Winter gut durch die Energiekrise kommen werden.

    Obwohl Russland im Zuge des Ukraine-Kriegs den größten Teil der Gaslieferungen nach Europa eingestellt hat, konnten die EU-Länder ihre Gasspeicher für die Heizsaison im Winter weitgehend auffüllen, indem sie neue Lieferungen anzapften, Energie sparten und von dem milden Wetter profitierten.

    Diese Hintergründe könnten jedoch im nächsten Jahr wegfallen, sodass sich die EU darauf konzentrieren müsse, die Bemühungen um Energieeffizienz zu verstärken, den Weg für erneuerbare Energien zu ebnen und weiterhin Energie zu sparen. Dies sagte der IEA-Exekutivdirektor Fatih Birol auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen.

    Der IEA zufolge drohe der EU ein mögliches Gasdefizit von bis zu 30 Milliarden Kubikmetern. Als Gründe nennt sie den möglichen Ausfall der restlichen russischen Gaslieferungen und einen angespannten Markt für Flüssigerdgas (LNG), das per Schiff angeliefert wird, falls die chinesische Nachfrage wieder ansteigt.

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