Ungarns Justizministerin: EU schafft mit Ukraine-Konflikt globales Problem
Es ist die EU, die mit ihren Sanktionen gegen Russland den lokalen Konflikt in der Ukraine zu einem weltumspannenden Problem gemacht hat, sagte Ungarns Justizministerin Judit Varga der US-Fachzeitschrift National Interest. Ungarn sei der unmittelbare Nachbar der Ukraine, sodass alles, was dort geschehe, Ungarn direkt betreffe und seinen besonderen Standpunkt in diesem Konflikt beeinflusse, betonte sie:
„Die EU hat das globale Problem mit ihren unausgereiften Sanktionen gegen Russland aufgebauscht, die Europa eigentlich mehr schaden. Ja, Russland verkauft weniger fossile Brennstoffe, aber weil der Preis gestiegen ist, verdient es mehr Geld damit. Eine solche Bewertung der Auswirkungen der Sanktionen wurde bisher noch nicht vorgenommen. Die Wahrnehmung des Konflikts in der Ukraine aus Sicht Ungarns unterscheidet sich also womöglich von der allgemein akzeptierten Sichtweise der EU.“
Wären Staatsoberhäupter wie Donald Trump oder Angela Merkel an der Macht, wäre die Situation in der Ukraine ein lokaler Konflikt geblieben, glaubt Varga. Jetzt seien nur noch Russland und die USA in der Lage, eine Lösung für den Ukraine-Konflikt zu finden, so die ungarische Justizministerin.
Kiew: 450.000 Wohnungen wegen Netzüberlastung ohne Strom
Kiews Bürgermeister Witali Klitschko teilte auf Telegram mit, dass 450.000 Wohnungen der Einwohner der Stadt ohne Strom seien. Die Zahl sei damit eineinhalbmal so hoch wie in den vergangenen Tagen. Der Grund dafür sei eine Überlastung des ukrainischen Energiesystems, so der Bürgermeister. Klitschko appellierte an die Bürger:
„Ich rufe alle Bewohner der Hauptstadt auf: Sparen sie so viel Strom wie möglich, denn die Situation bleibt schwierig!“
Die regionalen Kiewer Netzbetreiber teilten ebenfalls mit, dass in der Stadt Notstromausfälle auftreten und dass „die zuvor aufgestellten Stromausfallpläne nicht mehr gültig sind“.