USA provozieren weiter: Iran beschlagnahmte zeitweilig Drohnenschiff der US-Marine im Persischen Golf. US-Militärflugzeuge in chinesisches Hoheitsgebiet eingedrungen
Die US-Marine hinderte nach eigenen Angaben ein iranisches Schiff daran, ein US-Drohnenschiff im Persischen Golf dauerhaft zu beschlagnahmen. Es ist eine neue Art der Konfrontation, die die wachsenden Spannungen zwischen Iran und USA unterstreicht.
Die Iranische Revolutionsgarde (IRGC) beschlagnahmte am Dienstag im Persischen Golf ein US-Drohnenschiff und versuchte dann, das Objekt zur iranischen Küste abzuschleppen. Erst als sich ein Kriegsschiff und ein Hubschrauber der US-Marine dem Vorfallort näherten, gaben die Iraner das unbemannte Wasserfahrzeug wieder frei. Es war das erste Mal, dass Iran die neue Drohnen-Taskforce der 5. Flotte der US-Marine im Nahen Osten ins Visier nahm.
Die US-Marine habe das iranisches Schiff „Shahid Baziar“ daran gehindert, ein US-Drohnenschiff im Persischen Golf zu beschlagnahmen, hieß es in der Erklärung aus dem Pentagon.
Von beiden Seiten wurden keine Schüsse abgefeuert, wobei die US-Marine auch nicht versucht hatte, das Schiff der Iranischen Revolutionsgarde am Abdrehen zu hindern.
Vizeadmiral Brad Cooper, der Kommandeur der US-Seestreitkräfte in der Region, sagte, die iranischen Aktionen, die in internationalen Gewässern stattfanden, seien „eklatant, ungerechtfertigt und unvereinbar mit dem Verhalten einer professionellen Seestreitmacht“.
Der Sprecher der 5. US-Flotte Timothy Hawkins sagte, der Vorfall sei nach etwa vier Stunden friedlich zu Ende gegangen, als die Iraner das Schlepptau der Drohne gelöst und das Gebiet verlassen hätten, weil die US-Streitkräfte in der Nähe gewesen seien.
Iranische Medien berichteten, das US-Drohnenschiff habe eine Gefahr für die internationale Schifffahrt dargestellt. Tasnim News hat die US-Berichterstattung zu dem Vorfall als „eine Hollywood-Geschichte und im Widerspruch zur Wahrheit“ beschrieben.
Nournews.ir, ein iranisches Medienunternehmen, das dem Obersten Nationalen Sicherheitsrat des Landes nahesteht, berichtete, dass die IRGC-Marine das US-Schiff „beschlagnahmt“ habe, um sichere Schifffahrtswege zu gewährleisten und einen möglichen Unfall zu verhindern. Die Iranische Revolutionsgarde habe dann beschlossen, das US-Drohnenschiff wieder freizugeben, „nachdem sie das amerikanische Patrouillenschiff vor Ort über Sicherheit und sichere Navigation unterrichtet hatte“.
Die US-Marine hat in der Region ein Netzwerk fortschrittlicher unbemannter Luft- und Wasserfahrzeuge stationiert, das als „Task Force 59“ bekannt wurde und Künstliche Intelligenz zur Überwachung potenzieller Bedrohungen einsetzen soll. Dieser jüngste Vorfall markiert das erste Mal, dass die Iraner versuchen, ein unbemanntes Wasserfahrzeug dieser US-Task-Force zu beschlagnahmen. Iran hatte seinerzeit bereits die US-Tarnkappendrohne RQ-170 Sentinel gekapert, untersucht und nachgebaut, als diese US-Drohne im Jahre 2011 aus Kandahar kommend in den iranischen Luftraum eingedrungen und von iranischen Armee zur Landung gezwungen worden war.
Mehrere Zwischenfälle mit der US Air Force über chinesischem Hoheitsgebiet meldet „Taiwan News“
Laut einem Bericht der „Taiwan News“ wurden mehrere US-Militärflugzeuge in den vergangenen Tagen von der chinesischen Volksbefreiungsarmee (PLA) aufgefordert, den Kurs zu wechseln. Zwei US-Hubschrauber sollen dennoch in chinesisches Hoheitsgebiet eingedrungen sein.
Wie die Zeitung Taiwan News berichtet, soll es in den vergangenen Tagen zu mehreren Zwischenfällen mit der US Air Force über dem chinesischen Hoheitsgebiet gekommen sein. Abgefangene Funknachrichten sollen demnach belegen, dass die chinesischen Streitkräfte am Sonntag und Montag Militärflugzeugen und Hubschraubern der US Air Force vorwarfen, den „territorialen Luftraum“ Chinas, zwölf Seemeilen vor seiner Küste, zu verletzen. Ebenso sollen japanische Militärflugzeuge gewarnt worden sein, weil sie dem chinesischen Luftraum zu nahe gekommen sein sollen.
Laut den abgefangenen Funksprüchen, die von der Facebook-Seite Taiwan ADIZ aufgezeichnet worden sein sollen, näherte sich auch ein US-Militärflugzeug von der Formosastraße aus der Ostküste Chinas und erhielt Warnungen in Mandarin und Englisch, wobei letztere gelautet haben soll:
„Hier spricht die chinesische Luftwaffe, sie nähern sich dem chinesischen Luftraum, verlassen sie ihn sofort, oder wir werden sie abfangen.“
Darauf soll der Pilot des US-Flugzeugs geantwortet haben:
„Dies ist ein Militärflugzeug der Vereinigten Staaten, das rechtmäßige militärische Aktivitäten im internationalen Luftraum durchführt, wie sie durch das internationale Recht garantiert werden. Wir operieren unter gebührender Berücksichtigung der Rechte und Pflichten aller Staaten.“
Nachdem beide Seiten in der darauffolgenden Stunde dieselben Botschaften wiederholt hätten, soll die chinesische Luftwaffe schließlich gefunkt haben:
„Hier spricht die chinesischen Luftstreitkräfte, Sie sind in den chinesischen Luftraum eingedrungen, eine schwere Verletzung der Souveränität Chinas, verlassen Sie diesen sofort, verlassen Sie diesen sofort!“
Nur wenig später soll die chinesische Luftverteidigung ein weiteres US-Flugzeug gesichtet haben, das sich dem chinesischen Luftraum genähert haben soll. Auch dieses Flugzeug sei aufgefordert worden, seinen Kurs zu ändern. Das US-Flugzeug soll jedoch trotz wiederholter Warnungen seinen Kurs fortgesetzt haben.
Nach Angaben von Taiwan ADIZ sollen chinesische Kampfflugzeuge die US-Militärflugzeuge abgefangen haben, woraufhin diese ihren Kurs änderten. Ein Vertreter von Taiwan ADIZ erklärte gegenüber Taiwan News, dass am Sonntag ein Hubschrauber des Typs Sikorsky MH-60 Seahawk der US-Marine in einem Fall innerhalb der 12-Seemeilen-Grenze des chinesischen Hoheitsgewässers geflogen sei.
Weiterhin sollen am Montag zwei weitere MH-60 Seahawk in die 12-Seemeilen-Grenze Chinas eingedrungen seien. Darüber hinaus sollen am Dienstag japanische Militärflugzeuge von der Luftverteidigung der PLA gewarnt worden sein, dass sie sich dem chinesischen Luftraum näherten.
Taiwan News zufolge stammen die beiden MH-60 Seahawk wahrscheinlich von den Lenkwaffenkreuzern der Ticonderoga-Klasse, USS Antietam (CG 54) und USS Chancellorsville (CG 62), die am Sonntag in die Formosastraße zwischen Taiwan und dem chinesischen Festland einfuhren. Beide Kriegsschiffe sind dem Bericht zufolge mit zwei Hbschraubern vom Typ Sikorsky SH-60B oder MH-60R Seahawk LAMPS III ausgerüstet.